Kage Queen 01 – Die Erbschaft by Simone Lari

Kage Queen 01 – Die Erbschaft by Simone Lari

Autor:Simone Lari [Lari, Simone]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
veröffentlicht: 2014-07-31T22:00:00+00:00


Wenige Stunden später begann Lilù, unruhig durchs Zimmer zu streichen und leise, klagende Laute auszustoßen. Kage hörte sie, stieg aus dem Bett und bückte sich, um sie zu streicheln, als die Katze ihm in dem fast völlig dunklen Raum einen fluoreszierenden, intensiven und besorgten Blick zuwarf.

„Hast du das Geld mitgebracht?“

„Drei Millionen Dollar, wie gefordert. Sie sind im Aktenkoffer.“

„Mach auf!“

Klick, klick - klack!

„Gut! Komm mit, ich bringe dich zu deiner Familie.“

Kage folgte dem maskierten Entführer entlang einer alten und offenbar verlassenen Fabrik. Zwei weitere Männer, auch sie maskiert und schwer bewaffnet, hielten die Stellung.

Der Mann öffnete eine schwere Tür, die wie der Verschluss einer ausgedienten Kühlzelle aussah.

Er ging vor und Kage folgte. Sein Blick fiel sofort auf July und Kevin, die sich in einer Ecke umklammert hielten.

Julys Bluse war zerrissen, nur schlecht hielten die wenigen Knöpfe, die übrig geblieben waren, den Stoff zusammen. Sie hatte weder Schuhe noch Hosen an. Auf ihren nackten Schenkeln waren deutlich zahlreiche Brandmale von ausgedrückten Zigaretten zu sehen.

„Du wolltest nicht gleich zahlen? Tja, sie hat im Voraus bezahlt, in Natura, für uns alle. Am Anfang wollte sie nicht so recht mitmachen, aber am Schluss war sie fügsam wie eine läufige Hündin.“

Kages Augen begannen nervös zu flackern, während sein Blick in die traurigen Augen der jungen Frau und die erschütterten Augen des Kindes eintauchte.

„Haha ...“ Der Entführer grinste hämisch. „Hä?“

Auf Kages Blick hin war ihm das Lachen im Halse stecken geblieben.

Er griff sich mit beiden Händen an den Hals, als wollte er sich von einer Schlinge befreien, die ihm die Luft abschnürte. Er schnappte nach Luft, verdrehte die Augen und fiel auf die Knie. Vergeblich rang er nach Luft, bis er mit einem dumpfen Röcheln der Länge nach auf den Boden aufschlug und die Augen verdrehte.

Kages vor Wut sprühender Blick kreuzte die Blicke der beiden Geiseln. Die Angst, die er jetzt in ihren Augen erkennen konnte, war noch größer als wenige Augenblicke zuvor.

Langsam wandte er sich zur Leiche auf dem Boden. Ein flimmerndes Licht huschte kaum wahrnehmbar durch das Zimmer, während der Kopfschützer des Entführers heruntergerissen wurde. Ein bekanntes Gesicht kam zum Vorschein.



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